Mein Abenteuer - Das Mädchenzeltlager

Mein Abenteuer - Das Mädchenzeltlager

Von Unbekannt

Wie immer hat das HDI Zeltlager auch dieses Jahr an einem Samstag begonnen. Wir verbrachten den ersten Tag damit uns gegenseitig kennenzulernen, Nachzügler willkommen zu heißen und unsere Zelte richtig gemütlich einzurichten. Am Sonntag ging das Programm richtig los! Wir lernten allerlei Spannendes aus dem Leben des Propheten, erkundeten den Koran und machten in Gruppen kleine Fragespiele.Dazu gabs natürlich jede Menge Freizeit und viele von uns lernten abends zum ersten Mal ein Lagerfeuer zu machen!

Am darauf folgenden Morgen gab es noch mehr zu lernen – Unsere Amiras erklärten uns das Kartenlesen, denn sie hatten eine besondere Überraschung für uns: Wir wurden an einem uns unbekannten Ort ausgesetzt und sollten mit unseren Karten und Kompassen den Weg nach Hause finden. Obwohl dieser Ort eigentlich sehr nah am Zeltplatz war, haben wir eine kleine Weltreise unternommen, denn beim Unterricht waren wir zugegebenermaßen nicht immer ganz aufmerksam. Trotz allem war es ein riesen Spaß und wir waren sehr stolz auf uns, als wir unseren Zeltplatz von einem Hügel aus erblicken konnten!

Am Dienstag konnten wir unser neu gewonnenes Wissen jedoch unter Beweis stellen. Wir machten eine Ralley durch die umliegenden Dörfer und Wälder und wurden dabei von aus Bäumen hängenden Eisteepackungen und in Stämmen wachsenden Süßigkeiten belohnt.
Mittwoch! Halbzeit! Unter diesem Motto fand nachmittags die Lagerolympiade statt. Unsere Zeltgruppen maßen sich dabei in lustigen Disziplinen wie Schuhweitwurf, Eierlauf oder Wasserbomben-Völkerball.
Abends stand wie jeden Tag gemütliches Zusammensein ums Lagerfeuer auf dem Programm und zur Feier des Tages gab es allerlei Leckereien: vom gebackenen Apfel übers Grillwürstchen mit Stockbrot bis hin zur „Lagerfeuer-Ofen-Kartoffel“ war alles dabei. Es wurde gesungen, gespielt, geredet oder einfach nur ins prasselnde, wärmende Feuer geschaut.

Am Donnerstag gab es ein weiteres Highlight: Die Nachtwanderung! Unsere Amiras hatten uns bereits die ganze Woche schaurig schöne Geschichten über den Odenwald erzählt, und nun galt es diesen zu erkunden. Ohne Licht, ohne Handys, aber platzend vor Aufregung machten wir uns auf den Weg. Die Amiras hatten sich natürlich ein paar Spezial-Effekte ausgedacht, mit denen sie uns während der Wanderung einige Schrecken einjagten. Da es jedes Jahr eine Nachtwanderung gibt, wird hier aber nicht verraten, was einen dabei alles erwartet!
Wohlbehalten auf dem Zeltplatz wieder angekommen, haben wir uns noch die Sternenbilder am Himmel angeschaut und sind dann selig und erschöpft in unsere Schlafsäcke gefallen.

Am nächsten Morgen brachten wir unsere Zelte ein letztes mal auf Hochglanz, um sie wie jeden Morgen von unseren Amiras auf Sauberkeit und Ordnung bewerten zu lassen, denn es war bereits Freitag. Wir waren darüber natürlich ein bisschen bekümmert, aber da heute das Freitagsgebet und der bunte Abend anstanden gab es noch viel zu tun. Wir beteten alle zusammen unter freiem Himmel, was ein wunderschönes Gemeinschaftsgefühl bot, aber auch erforderte, bei der Khutba besonders die Ohren zu spitzen, da man durch den Wind sonst nicht alles verstehen konnte.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit, uns in Gruppen Spiele und Sketche für unseren bunten Abend zu überlegen. Schließlich war es so weit: wir versammelten uns ums Lagerfeuer und feierten die vergangene Woche. Es gab Urkunden für das sauberste Zelt, Spezialpreise für soziales und islamisches Verhalten und jede Menge Süßigkeiten! Wir führten unsere Sketche auf und spielten und lachten bis tief in die Nacht.
Als am nächsten Morgen dann der Abschied anstand, waren natürlich alle sehr betrübt. Wir tauschten Adressen, versprachen im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederzukommen (auch um sich bei den Amiras für die Schrecken auf der Nachtwanderung zu revanchieren) und drückten und umarmten uns.
Die Woche in der freien Natur war rückblickend eine wunderschöne Erfahrung, besonders da sie die Gemeinschaft dadurch stärkte, dass man erkannte, alleine nicht immer viel bewirken zu können, und wir freuten uns alle schon aufs nächste Jahr!